Vorwort
Da haben es die Kickers doch tatsächlich wieder in die Relegation geschafft. Wer hätte das gedacht? Exakt 355 Tage nach dem Aufstieg hieß es am Dallenbergstadion heute Abend "Mission zweite Liga." Ich freue mich wieder für die Relegationstouristen vom Spiel berichten zu dürfen.l
Es ist schon etwas anders wie auf manchem Dorfplatz, wenn man das Stadion betritt. Man merkt, dass man sich im Profifußball befindet (Torlinientechnik, VIP-Lounge, LED-Bandenwerbung etc. - alles Pförz). Wenn man jedoch in das weite Rund schaut, stellt man immer noch fest, man befindet sich in der Provinz und das ist jetzt auch gar nicht negativ gemeint. Für uns Franken schlicht weg, ist es heimisch.
Warme Temperaturen, ein laues Lüftchen, dass einem den Rasenduft um die Nase weht, die Flutlichter angezündet - Fußballherz, was willst du mehr? Es war also alles angerichtet.
Das Spiel
Die Kickers kamen mit mächtig Dampf aus der Kabine und übten von Beginn an Druck auf den Kasten von Duisburg aus. Die Zebras wehrten sich mit Händen und Füßen. Letzteres wurde Ihnen dann bereits in der 10. Minute zum Verhängnis. Hohes Bein, Platzwunde beim Kickersakteur, folgerichtige Entscheidung des Referees - Elfmeter. Richard Weil locker und lässig, zack bumm 1:0 Führung für die Kickers.
Duisburg übte kaum Druck nach vorne aus. Größte Chance der Gäste ein Pfostenschuss kurz vor der Pause. Die Abwehr der Kickers stand sicher und kompakt so wie man es die ganze Saison gewohnt war.
Zum Anstoß der zweiten Halbzeit befanden sich bereits alle Spieler auf dem Platz, nur die Schiedsrichter ließen auf sich warten. Von meinem Platz auf der Gegengeraden konnte ich einen Blick auf den Bildschirm im VIP-Zelt erhaschen (dem Profifußball sei hier ausnahmsweise mal Dank) und siehe da, es lief noch das Wetter im Anschluss an die 20:00 Uhr Nachrichten. Dies hat sich bestimmt auch noch das 4-Gespann in der Kabine angeschaut, sodass ein Anpfiff mit einigen Minuten Verzögerung erfolgte. Hierdurch verpassten jedoch die Fernsehzuschauer in den 70 Ländern keine Sekunde.
Die zweite Hälfte plätscherte so vor sich hin. Bei den Kickers fehlt meist der entscheidende Pass und bei den Zebras wusste man nicht ob sie überhaupt wollten oder einfach nicht mehr konnten.
In der 80. Minute dann aus dem Nichts das 2:0 für die Kickers durch Nagy. Dies bedeutete auch gleichzeitig den Endstand. Damit steht die Tür für die zwei Liga weit offen. Der Sieg absolut verdient!
Parkplätze
Die heimischen Radiosender verkündeten schon mehrere Stunden vor Spiel, dass immer und altbewährte Parkproblem am Dallenberg.
Als Ortskundige nahmen wir einen kleinen Sparziergang in Kauf und nutzen die Parkplätze an einer Sporthalle auf der anderen Mainseite.
Fussballplatz
Der Platz befindet sich nach einer Saison 3. Liga in einem sehr guten Zustand. Dies wird nicht mehr lange so bleiben. Der Einbau der zur Pflicht werdenden Rasenheizung, ab der kommenden Saison, steht kurz bevor. Besser geht’s halt immer.
Zuschauer
9.806 Zuschauer fanden den Weg an den Dallenberg. Das Stadion war damit restlos ausverkauft. Wer sich jetzt denkt, da passen doch mehr rein, der hat Recht. Block 4 musste aus Sicherheitsgründen leider geschlossen bleiben. Schade, denn der Absatz von weiteren 1.000 Tickets wäre kein Problem gewesen.
Die Fans beider Lager hatten sich etwas überlegt.
Während die einen zündelten….
…wurde an die heimischen Fans in allen Blocks, jeweils weiße und rote Fahnen verteilt.
Eine kurze Einweisung zum Gebrauch und zum Recycling gab es für die Fans auf der Haupttribüne gratis. Danke für die Schnappschüsse eines mitgereisten Fans.
Bratwurscht
Hier hat sich seit unserem letzten Besuch nichts geändert. Wurst- und Brötchenlieferant sind die Gleichen. Nichts desto trotz wurde dennoch ein Geschmackstest durchgeführt. Ich möchte der Wurst nicht absprechen, dass sie nicht mit Liebe und Hingabe produziert wird, aber die Massenproduktion schmeckt man scho a weng. Alles in allem jedoch okay und hungerstillend.
Um das Bier brauchte man sich auch nicht zu reißen, es gab wieder mal nur alkoholfrei. Der Alkoholkonsum wurde scheinbar nach dem Spiel in den unzähligen Biergärten und Kneipen Würzburgs zu sich genommen.
Schiri
Schiedsrichter und Assistenten waren ein eingespieltes Team und verstanden sich blind. Hier gab’s nichts zu meckern. Souveräne Leistung in einem nicht allzu hitzigen Spiel.
Neben und nach dem Spiel
Bei unserem Sparziergang zum Stadion überholte uns der Mannschaftsbus des MSV Duisburg. Das Team war demnach bereits um 17:40 Uhr am Stadion – sehr vorbildlich.
Weiter auf der Strecke in Richtung Stadion trafen wir dann auch schon die ersten Stimmungsmacher.
Drehorgelspieler übrigens mit beweglichem Affe – Klasse!
Vor dem Spiel fand der Stadionsprecher wieder weise Wort. Er ließ verlauten, dass es sich auf der Gegengeraden nicht um Sitzplätze, sondern Stehplätze handelt und sich jeder Zuschauer erheben soll. Er hatte wohl nicht auf die Uhr geschaut, es waren noch gut 60 Minuten bis zum Spielbeginn.
Highlights
- Der Drehorgelspieler vor dem Stadion
- Der Stadiontafelbediener wurde wegrationalisiert (Die Anzeigetafel schwieg)
- Es gab auch kein Radler
- Das Kickersmaskottchen (Ein Fuchs muss tun was ein Fuchs tun muss!)